Praxis Sievering

Sieveringer Str 9, 1190 Wien Tel: 328 8777

Gastroenterologie

Chronische Gastritis

ständig Magenbeschwerden
und Sodbrennen

Reizmagen

Was ist eine funktionelle Dyspepsie?

Definition

Reizmagen - Funktionelle Dyspepsie

Unter Dyspepsie verstehen wir ein Beschwerdebild, das vom Patienten auf den oberen Verdauungstrakt bezogen wird und epigastrische Symptome wie Druck, Ziehen, Schmerz, Völlegefühl, Sodbrennen und Übelkeit umfasst. Untersuchungen ergaben, dass etwa 25 Prozent der Bevölkerung während eines Jahres an dyspeptischen Beschwerden leidet. Bei einem Teil der Patienten sind diese Symptome Folge einer organisch-strukturellen Läsion wie Ulcus pepticum oder Refluxkrankheit. Bei mehr als der Hälfte der Patienten findet sich jedoch keine organische Ursache für die Beschwerden. In diesem Fall wird das Beschwerdebild als funktionelle Dyspepsie (nichtulzeröse Dyspepsie, Reizmagen) bezeichnet.

Ein durch Ausschluß organischer Ursachen definierter Symptomkomplex ist ohne konzertierte Diagnosekriterien schwierig zu fassen. Nach dem Rom-II-Konsensus liegt eine funktionelle Dyspepsie dann vor, wenn Schmerzen und Beschwerden im Oberbauchbereich ohne organisches Korrelat über mindestens 3 Monate im Jahr auftreten. Außerdem wurde zwischen einem Ulkustyp mit Nüchternschmerz, einem Dysmotilitätstyp mit frühzeitigem Völlegefühl und einem Refluxtyp mit Sodbrennen unterschieden. Diese Kategorisierung blieb jedoch von untergeordneter diagnostischer und therapeutischer Bedeutung, wenn man von der Erkenntnis absieht, dass mehr als ein Viertel der Patienten mit einer vermeintlichen funktionellen Dyspepsie in Wahrheit an einer Refluxkrankheit leidet, ohne dass sich eine erosive Refluxoesophagitis manifestiert.

Ursachen

Nach der zugrundeliegenden Ursache können 3 Formen der chronischen Gastritis, Typ A, B und C, unterschieden werden:

Gastritis Typ A (Autoimmungastritis) Hier handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die durch Antikörper gegen die Belegzellen sowie den Intrinsic factor (s.o.) hervorgerufen wird. Als Folge kommt   es zu einer verminderten Säureproduktion. Durch den Mangel an Intrinsic factor ist  die Vitamin-B12-Resorbtion gehemmt, was zu einer perniziösen Anämie führt.  Diese Form der Gastritis ist aber relativ selten.

Gastritis Typ B         Diese Form der Gastritis wird zu 90 % durch das Bakterium Helicobakter pylori verursacht. Andere Bakterien, Viren und gelegentlich Parasiten sind wesentlich   seltener. Die Entdeckung des Helicobakter pylori liegt erst wenige Jahre zurück.     Dieses Bakterium ist in der Lage, im sauren Milieu des Magens zu überleben.   Durch das Enzym Urease kann der Keim durch Ammoniakbildung um sich ein  alkalisches Milieu aufbauen. Neue Untersuchungen zeigen, dass die Magenbesiedlung mit Helicobakter pylori   mit steigendem Lebensalter zunimmt. Allerdings haben nicht alle Menschen, bei  denen dieser Keim im Magen nachgewiesen wird, auch eine Gastritis!

Gastritis Typ C         Die Gastritis Typ C ist die Folge chemisch-toxischer Prozesse. Diese entstehen         durch einen Rückstrom, d.h. Reflux, von Galleflüssigkeit aus dem Zwölffingerdarm         in den Magen.

Symptome

Allen Formen der chronischen Gastritis ist gemeinsam, dass eigenständige und spezifische Symptome fehlen. Die Patienten berichten im allgemeinen über unspezifische Beschwerden, Appetitlosigkeit, Druck in der Magengegend. Patienten mit Typ-A-Gastritis fallen eher durch Symptome, die durch die Anämie bedingt sind, z.B. Müdigkeit, Blässe, auf. Koliken im rechten Oberbauch

Blähungen während der Nahrungsaufnahme

Dyspepsie:

Völlegefühl

Brechreiz

Anorexie

Exzessive Gase

Epigastrischer Schmerz

Diagnostik

Die Diagnose der chronischen Gastritis im allgemeinen sowie ihrer 3 Formen im speziellen kann nur mit einer feingeweblichen, d.h. histologischen, Untersuchung gestellt werden. Die Proben dazu müssen bei einer Magenspiegelung Magenspiegelung  gewonnen werden. Um einen Hinweis auf eine Besiedlung des Magens mit Helicobakter pylori Helicobakter pylori zu erhalten, kann eine spezieller Atemtest vorgenommen werden.

Komplikationen

Die Komplikation der Typ-A-Gastritis besteht in einer erhöhten Häufigkeit des Auftretens von Magenkrebs. Bei den anderen Gastritisformen hat sich solch ein Zusammenhang nicht gezeigt.

Behandlung

Die chronische Gastritis stellt überwiegend einen Zufallsbefund bei Magenspiegelungen dar. Solange keine spezifischen Beschwerden beklagt werden, ist eine Therapie im Falle einer Typ-B-Gastritis nicht notwendig. Hat der Patient allerdings eine symptomatische Helikobakter-Infektion, kann ein Abtöten, d.h. eine Eradikation, des Keimes mit einer Triple-Therapie erfolgen. Diese besteht aus Wismut und einer Kombination aus zwei verschiedenen Antibiotika, z.B. Amoxicillin und Metronidazol. Bei Patienten mit einer Typ-A-Gastritis und demzufolge einer Perniziösen Anämie werden hinsichtlich der Anämie symptomatisch behandelt und erhalten parenteral, d.h. unter Umgehung des Magendarmtraktes, Vitamin B12 als Injektion.

| 16.11.2014 | Weiter lesen | Druck |

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