Praxis Sievering

Sieveringer Str 9, 1190 Wien Tel: 328 8777

Proktologie

Analinkontinenz

Diagnose und Behandlung

Analinkontinenz

Diagnostik und Therapie von Analerkrankungen

Analinkontinenz

Definition

Die Stuhlinkontinenz ist der unbeherrschbare Abgang von Gas, Schleim, flüssigem Stuhl oder festen Bestandteile. Es bedeutet, dass man die Entleerung des Darmes nicht willkürlich zurückhalten kann. Obwohl die Stuhlinkontinenz häufig ist, trauen sich viele Patienten lange nicht, zum Arzt zu gehen, obwohl ihnen vielleicht gut geholfen werden könnte.

Zunächst kann der Arzt herausfinden, was die Ursache der Inkontinenz ist. Es gibt verschiedene Medikamente, die helfen. Die Zeit, in der die Nahrung bis zur Ausscheidung durch den Darm wandert, kann beispielsweise verlängert werden.
Manchmal ist eine Operation die beste Möglichkeit, Abhilfe zu schaffen.

Die häufigsten Ursachen für die Schließmuskelinkontinenz sind Veränderungen im Bereiche des Analkanals, nicht selten begleitet von nervösen Störungen in dieser Region. Dazu gehören Schließmuskelschädigung durch:

vorangegangene Operationen,

Verletzungen,

Geburten.

Die Schließmuskelschwäche, meist verbunden mit einem Tiefertreten des Beckenbodens (Descensus perinei). Sie betrifft vor allem Patienten mit einer chronischen Verstopfung und häufigen Pressversuchen um Stuhlgang zu erzielen. Die fortgeschrittene Hämorrhoidalerkrankung mit Ausstülpen des sensiblen Kontinenzorgans und folglich unbemerktem Verlust von spärlich Stuhl.

Die sensible Innervationsstörung, die den Patienten Empfindungen wie Stuhldrang, Stuhlfülle des Rektums oder Stuhldurchtritt durch den Analkanal überhaupt nicht wahrnehmen lassen (sensorische Inkontinenz).

Nur wenige Patienten mit einem derartigen Krankheitsbild vertrauen sich einem Arzt an - dies vor allem aufgrund der Peinlichkeit der Problematik und wegen der möglicherweise durchlebten Frustration einer ungenügenden Abklärung gefolgt von einer nicht zielführenden Behandlung. Vermutlich besteht eine große Dunkelziffer von Patienten mit Inkontinenz die mit ihrem Problem zurückgezogen, als sozialer Außenseiter, leben.

In den USA sind 3 Millionen Bürger davon betroffen. Die Prevalenz in der Bevölkerung über 65 Jahren erreicht 11/1000 bei den Männern, und über 13/1000 bei den Frauen. Bei 45 Jahre alten Frauen ist die Inzidenz der Stuhlinkontinenz acht mal höher, als bei Männern gleichen Alters.
Grad

Grad I: Inkontinenz für Gas, kein Stuhlschmieren

Grad II: Kontrollverlust für Winde und flüssigen bis breiigen Stuhl

Grad III: Ständiges Stuhlschmieren

Ursache Die Gründe für die mangelnde Stuhlkontrolle sind vielfältig:

Bei Durchfall kann es passieren, dass die Stuhlentleerung unwillkürlich abläuft. Im Alter nimmt die Verschlussfähigkeit des Darmes ab
Bei Frauen wird durch Geburten oft der Schließmuskel geschädigt. Dies muss nicht sofort nach der Geburt auffallen. Häufig tritt die Inkontinenz erst viel später in Erscheinung.


Durch eine Zuckerkrankheit kann es zu Nervenschädigungen kommen, die den Verschlussmechanismus stören.
Nach Operationen am Enddarm, z.B. wegen Hämorrhoiden, kann Inkontinenz auftreten.
Ein Vorfall des Enddarms kann zu Inkontinenz führen.
Bei schwerer Verstopfung kann es passieren, dass flüssiger Stuhl vorbei an den harten Stuhlmassen unwillkürlich abgeht.

Risikopatienten

Pressen bei Obstipation
chronische Diarrhöe
Sphinkterschwäche: Schließmuskelschwäche nach Mehrlingenschwangerschaft, nach Sphinkterotomie


Diagnostik

Notwendige Untersuchungen :Ideal ist das schrittweise Vorgehen in der im folgenden angegebenen Reihenfolge:

Anamnese und klinische Untersuchung. Bei der Anamnese darf die Frage nach den Medikamenten keinesfalls fehlen. Gibt dem erfahrenen Untersucher bereits entscheidende Hinweise auf die mögliche Ursache und den Schweregrad des Krankheitszustandes und entscheidet den weiteren Untersuchungsgang.

Proctologische Untersuchung: Beinhaltet nicht nur die Besichtigung und die Fingeruntersuchung, sondern unbedingt eine endoskopische Untersuchung mit dem Proctoskop. Eine obligate Untersuchung, um die Anatomie des Schiessmuskel zu beurteilen, ist die Endosonografie.

Druckmessung des Schließmuskelapparates: Erfolgt mit Hilfe einer Messsonde. Gleichzeitig werden durch Entfallen eines Ballons die rektale Füllungswahrnehmungen und der rektoanale Relaxaktionsreflex (=normales Erschlaffen des inneren Schließmuskels bei der Füllung des Enddarms) geprüft.

Röntgenologische Untersuchung des Entleerungsvorganges (Defäkografie): Ist extrem wertvoll, wenn bei Inkontinenz mit gleichzeitiger Entleerungsstörung der Verdacht auf einen inneren Rektumvorfall oder ein Fehlverhalten des Beckenbodens bzw. des Enddarms bei der Entleerung vorliegt. (Rectocelenbildung = Ausstülpung des Enddarmes).

Inkontinenz:

Meine Gesprächsvorbereitungen für den Arztbesuch

Um Ihnen das Gespräch mit Ihrem Arzt zu erleichtern und Ihrem Arzt wichtige Informationen zu geben, haben wir einige Fragen zum Inkontinenzproblem zusammengestellt. Kreuzen Sie das Zutreffende an:

 

Seit wann verlieren Sie ungewollt Stuhl?

seit ____ Monaten

seit ____ Jahren

Wie häufig am Tag?

o 1-2 mal

o 3-5 mal

o mehr als 5 mal

Wie ist die Stuhlbeschaffenheit meistens?

o geformt

o breiig

o flüssig

Wann leide ich unter Stuhlschmieren?

 

o nie

o bei Streß oder Durchfall

o ständig

Wie registriere ich bevorstehende Stuhlentleerung?

 

o gut

o unsicher

o in der Regel zu spät

Wie registriere ich bevorstehende Stuhlentleerung?

 

o gut

o unsicher

o in der Regel zu spät

Wie lange kann ich den Gang zur Toilette herauszögern?

o Minuten

o Sekunden

o gar nicht

Wie kann ich bei Stuhlgang Festes, Flüssiges und Luft unterscheiden?

o gut

o unsicher

o gar nicht

Muß ich den Darmausgang pflegen? (Salben, Vorlagen etc.)

o nein

o gelegentlich

o ständig

Hatte ich in der letzten Zeit häufiger

o Blut im Stuhl

o Bauchschmerzen

o Durchfall

o Verstopfung

o Blähungen

Früher Operationen und Eingriffe:

 

o Darmschnitt/Darmriß(z.B. bei Geburten)

o Hämorrhoiden-Behandlung

o Fistel-Operationen

o Darm-Operationen

Wann

Früher Operationen und Eingriffe:

 

o Darmschnitt/Darmriß(z.B. bei Geburten)

o Hämorrhoiden-Behandlung

o Fistel-Operationen

o Darm-Operationen

Wann

Diabetiker

 

o ja o nein

Kann ich bestimmte Nahrungsmittel nicht vertragen? Welche?

 

Einnahme von Medikamenten?

 

o ja o nein welche

 

Therapie der Analinkontinenz

| 25.10.2014 | Mehr lesen | Druck |