Praxis Sievering

Sieveringer Str 9, 1190 Wien Tel: 328 8777

Leitsymptomen

Verstopfung

Diagnose und Behandlung

Verstopfung

Übersicht

Definition

Chronische Obstipation ist ein häufiges Problem. Etwa 20 Prozent der Patienten über 60 Jahre klagen spontan über Verstopfung, sogar fast 40 Prozent, wenn sie gezielt danach gefragt werden. Oft handelt es sich bei Verstopfungen um harmlose funktionelle Beschwerden. Die Klärung der Ursachen darf aber keinesfalls vernachlässigt werden, denn auch Grunderkrankungen wie Hypothyreose und Diabetes mellitus, neurologische Erkrankungen, etwa Morbus Parkinson, oder Tumoren können eine Obstipation verursachen. Eine chronische Verstopfung, bei der eine Behandlung nötig ist, liegt vor, wenn unbefriedigende Stuhlentleerungen seit mindestenss 3 Monaten und zumindest wenn zwei dieser Kriterien zutreffen: eine fortgesetzte Frequenz von weniger als drei Stühlen pro Woche heftiges Pressen zur Stuhlentleerung klumpiger oder harter Stuhl Gefühl der unvollständigen Entleerung subjektives Blockade- oder Obstruktionsgefühl notwendige manuelle Entleerungshilfe bei mindestens  einem Viertel aller Entleerungsversuche. Eine funktionelle Verstopfung wird durch eine verminderte propulsive Aktivität und durch verzögerten Stuhltransport bei der gesamten Darmpassage ausgelöst.Zu den Ursachen, vor allem bei älteren Menschen, zählen zunehmende Immobilität, zu geringe Flüssigkeitszufuhr sowie falsche Ernährung. Ursachen wenig Flüssigkeitszufuhr Kaliummangel zu wenig Bewegung wenig Ballaststoffe neurogene Störungen mechanische Ursachen: Ileus, Tumor Medikamente: Opiate Obstructive Outlet Syndrom Dolichocolon Symptome Es blutet bei hartem Stuhl oder nach dem Pressen? Suchen Sie einen Arzt auf.

Sie sind über vierzig? Lassen Sie sich eine Darmspiegelung machen!

Die Blutung aus dem Darm besteht fort, auch nachdem sie alle unten stehenden Verhaltensregeln befolgt haben und der Stuhl normal geformt ist? Suchen Sie unbedingt bald einen Arzt auf und lassen Sie sich eine Darmspiegelung machen.

Der Stuhl ist verformt oder wird finger- bzw. bleistiftdünn, der Stuhlrhythmus verändert sich bei sonst unveränderten Lebensgewohnheiten: Lassen Sie sich sofort untersuchen, es liegt möglicherweise eine Erkrankung vor, die den Darm einengt. Risikopatienten falsche Ernährung Bewegungsarmut Irritable Bowel Syndrome (IBS) Diagnostik A. Notwendige Untersuchungen 1. Anamnese und klinische Untersuchung. Bei der Anamnese darf die Frage nach den    Medikamenten keinesfalls fehlen. Denn verstopfend wirken außer Opiaten, Diuretika,    Anticholinergika, Beta-Blockern oder Antidepressiva auch freiverkäufliche Mittel wie    Antazida und Laxantien 2. Digitorektale Untersuchung 3. Test auf Blut im Stuhl 4. Coloskopie mit Biopsie  Coloskopie mit Biopsie 5. Sonografie Abdomen (Leber, Niere, Aszites)  Sonografie Abdomen 6. Blutlabor. Laborparameter zu erheben, gehört zur Basisuntersuchung,     denn Hypothyreose, Hyperparathyreoidismus oder ein Diabetes können ebenfalls    Obstipationen verursachen. B. Weiterführende Untersuchungen 1. Colon Transit Zeit 2. Defäkografie: Röntgenologische Untersuchung des Entleerungsvorganges: Ist extrem    wertvoll, wenn bei Verstopfung mit gleichzeitiger Entleerungsstörung der Verdacht auf    einen inneren Rektumvorfall oder ein Fehlverhalten des Beckenbodens bzw. des     Enddarms bei der Entleerung vorliegt. (Intussuszeption, Rectocelenbildung    ( = Ausstülpung des Enddarmes). 3. Endorektale Sonografie  Endorektale Sonografie 4. Anale Manometrie  Anale Manometrie Therapie Sind die Befunde unauffällig, wird außer den Basismaßnahmen: vermehrt körperliche Aktivität Flüssigkeitszufuhr erhöhen faserreiche Kost zunächst eine probatorische Anwendung von Ballaststoffen empfohlen Eindeutige Indikationen für Laxantien bei Patienten mit chronischer Obstipation sind: dauernde Immobilisation, etwa Patienten nach Schlaganfall mit Lähmung psychiatrische Erkrankungen wie Demenz, Depression oder Morbus Parkinson notwendige Einnahmen von Medikamenten, die obstipations- fördernd oder -    verstärkend wirken

Stufentherapie der Verstopfung

Verhaltensregeln

Steigern Sie die Ballastmenge in der Nahrung mit viel Gemüse, Salat bzw.    faserreichem Obst (z. B. Orangen, Ananas). Bananen, Birnen enthalten kaum Ballast

Nehmen Sie 2 x täglich 1-2 Esslöffel Leinsamen (bzw. Leinsaat, braune Körner), nicht    geschrotet, nicht gemahlen, als Beigabe z. B. zu Joghurt, Buttermilch, Müsli, Apfelmus,    Kartoffelbrei, usw. Leinsamenbrot reicht nicht! Die darin enthaltenen Körner sind    gebrannt,sie quellen nicht mehr.Geschroteter Leinsamen hat ebenfalls keine Wirkung,    weil Leinsamen nur solange quillt, wie die Faserkapsel intakt ist! Sie brauchen bei    Einnahme von Leinsamen nicht mehr zu trinken wie sonst auch, um den Durst zu löschen. Körner    nicht kauen! Vorheriges Einweichen nichterforderlich.

Streben Sie geformten Stuhl an; "normal" ist die "Wurst" (keine "Kügelchen", kein    breiiger oder "matschiger" Stuhl). Der Enddarm sollte sich im allgemeinen entleeren,    ohne dass Sie stark pressen müssen.

Versuchen Sie nicht krampfhaft, täglich Stuhlgang zu erzwingen. Beachten Sie obige    Faustregel.

Gehen Sie zur Toilette,wenn Sie Stuhldrang verspüren, machen Sie es kurz: entleeren,    reinigen, aufstehen. Keine "Zigarettenlänge", keine Zeitungslektüre.

Suchen Sie bei Stuhldrang die nächste Toilette auf; halten Sie den Stuhl nicht länger    zurück: Sie lähmen sonst auf Dauer den Entleerungsreflex und bekommen eine    Verstopfung. Der zurückgehaltene "Pfropfen" fördert Ihr Enddarmleiden.

Stärken Sie die Bauchmuskulatur durch einfache gymnastische übungen: Auf den    Rücken legen, Beine anziehen, Hände in den Nacken legen, Oberkörper aufrichten.

 

| 25.09.2013 | Mehr lesen | Druck |

 

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