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Definition
Als Gallengangkarzinom gelten Tumoren des Gallenganges, hauptsächlich im Bereich
der Hepatikusgabelung vorkommend. Die Therapie des Gallengangskarzinoms sollte
grundsätzlich auf der Basis einer histologischen Untersuchung geplant werden. Neben
der prätherapeutischen Sicherung der Karzinomdiagnose ist eine Tumorklassifikation
nach den Richtlinien der WHO anzustreben.

Die diagnostischen Möglichkeiten bei Patienten mit Verdacht auf ein primäres Karzinom
des Gallenganges sind unter Umständen begrenzt. Bei gegebener Operabilität wird eine
histologische Sicherung des Karzinoms ggf. intraoperativ vorgenommen.

Screening

Jährliche Ultraschall-Untersuchung

Risikopatienten
oft familäre Disposition
chronische Cholezystitis

Symptome

Die klinischen Symptome sind unspezifisch und umfassen:
Oberbauchbeschwerden (~50%)
schmerzloser Ikterus (~90%)
Gewichtsverlust (~30% )
Anorexie (~20%)
übelkeit und Erbrechen (~20%)
Appetitlosigkeit, Aversion gegen Fleisch
Diarrhoe und okkulte Blutung

Diagnostik
     Notwendige Untersuchungen:
1. Anamnese und klinische Untersuchung (supraklavikuläre Lymphknotenvergrößerung,
    Aszites, intraabdomineller Tumor)
2. Endoskopisch-retrograde Cholangiographie (ERC) mit Stenteinlage bei Ikterus
3. Perkutane transhepatische Cholangiographie und Drainage (PTCD) bei erfolgloser
    ERCP
4. Gastroskopie Gastroskopie  mit Biopsie.
5. Sonografie Sonografie Abdomen (Leber, Niere, Ascites)
6. Röntgen-Thorax in 2 Ebenen
7. Tumormarker CA 72-4, Ca 19-9, CEA
8. Leberfunktionsteste bei Ikterus

     Im Einzelfall nützliche Untersuchungen:

1. Spiral-Computertomographie des Abdomens bei unklarem sonografischen Befund
    (nüchtern).
2. MRCP (Magnetresonanz-Cholangiogramm)
3. Spiral-Computertomographie des Thorax bei Verdacht auf Lungenmetastasen.
4. Weiterführende Diagnostik des Magens, Duodenums oder Colons bei Verdacht
    auf Tumorbefal
5. Endosonographie, besonders bei distaler Tumorlokalisation

Operationsindikation
Für die kurative Behandlung ist das adäquate Resektionsverfahren unbedingte
    Voraussetzung
symptomatisch
Bei einem klinisch als R0-resektabel erscheinenden Gallenblasenkarzinom ist
    eine präoperative Chemotherapie nicht indiziert.

Chirurgisches Risiko erhöht bei:
1. Alter über 75
2. übergewicht
3. Raucher
4. Alkoholabusus
5. Chronische Lungenerkrankung

Operatives Verfahren

Standardoperationsverfahren: Anzustreben ist eine R0-Resektion. Aus anatomischen
Gründen ist allerdings das Einhalten weiter Sicherheitsabstände nicht möglich, so daß
nicht selten R1-Resektionen resultieren.

    Tumoren der Hepaticusgabel
    (Klassifikation nach Bismuth) erfordern entsprechend ihrer Lokalisation
    und Ausbreitung ein differenziertes operatives Vorgehen:
    Typ I
        Der Tumor betrifft den Ductus hepaticus communis, jedoch nicht die Hepaticusgabel:
        Therapie: Resektion des extrahepatischen Gallengangs (Hepaticusgabel bis
        Pankreas und biliodigestive Anastomose).
    Typ II
        Der Tumor betrifft auch die Hepaticusgabel, die sekundäre Aufzweigung rechts
        oder links allerdings nicht. Therapie: Resektion wie Typ I.
    Typ III
        Der Tumor reicht auf einer Seite (Typ IIIa rechts, Typ IIIb links) bis an
        die Segmentabgänge heran. Therapie: Resektion des extrahepatischen Gallengangs,
        Hemihepatektomie unter Mitnahme des Lobus caudatus. Ggf. ist ein solches
        Vorgehen auch bereits beim Typ II angezeigt. Ggf. können Gefäßresektionen zur
        Erzielung einer R0-Situation angezeigt sein.
    Typ IV
        Die sekundären Zusammenflüsse rechts und links sind betroffen. Eine kurative
        Resektion ist in diesem Falle nicht möglich.

    Zum genaueren Staging sollte bei Tumorresektion mit kurativem Ziel eine komplette
    Lymphadenektomie des Ligamentum hepatoduodenale bis zum Truncus coeliacus
    erfolgen. Daten hierzu liegen nicht vor.

    Tumoren des mittleren und unteren Ductus hepatocholedochus werden durch
    Choledochusresektion, bei distaler Lokalisation zusätzlich durch eine partielle
    (magenerhaltende) Duodenopankreatektomie mit zentralem Absetzungsrand
    am Ductus hepaticus operativ behandelt.

    Intraoperative Schnellschnittdiagnostik
    Sie sollten immer bei Verdacht auf Vorliegen eines Karzinoms erfolgen.
    Palliative Therapie
    Chirurgische Therapie
        Bei Tumoren der Hepaticusgabel, kann sich die definitive Ausdehnung erst
        intraoperativ ergeben, so daß eventuell eine R1-Hilusresektion mit intrahepatisch
        angelegter biliodigestiver Anastomose vorgenommen werden muß. Sofern eine
        endoskopische oder interventionelle Galleableitung nicht möglich ist, kann die
        operative Drainage des intrahepatischen linken Gallengangsystems indiziert sein.

        Beim distalen Choledochustumor stellt eine biliodigestive Anastomose
        (Hepaticojejunostomie mit Cholecystektomie) meist eine lang anhaltende Palliation
        dar. Bei gutem Allgemeinzustand und einer anzunehmenden Lebenserwartung von
        mehr als vier bis sechs Monaten sollte die operative Drainage des Gallengangs
        bevorzugt werden.
    Endoskopische und interventionelle palliative Therapie
        Bei Verschlußikterus stellt die endoskopische Gallengangsdrainage das
        Palliativverfahren der Wahl dar und ist einer äußeren Drainage als
        Langzeitversorgung vorzuziehen. Zur Anwendung kommen nach Papillotomie
        eine Plastikendoprothese (mindestens 10 fr im Durchmesser) oder ein Metallstent.
        Bei Tumorverschluß beider Ductus hepatici kann die Ableitung beider Gallengänge
        erforderlich werden.

        Die perkutane transhepatische Drainage hat eine interne transtumorale Ableitung
        zum Ziel, die überwiegend durch die Implantation von Metallgitterstents erreicht wird.
        Verschlüsse der Drainagen treten etwa bei 20 bis 30 % der Patienten nach einem
        Intervall von 3 bis 9 Monaten auf. Die Therapie besteht in einer Rekanalisation durch
        koaxiale Stentimplantation, in der Regel wiederum über einen transhepatischen
        Zugang.

        Perkutane transhepatische Verfahren sind indiziert, wenn eine endoskopische
        Therapie primär nicht möglich ist. Dies ist häufiger bei fortgeschrittenen Tumoren
        mit proximaler Lokalisation als bei distal lokalisierten Tumoren der Fall. Bei
        hochgradigen therapierefraktären Gerinnungsstörungen sind die transhepatischen
        Verfahren kontraindiziert.
    Weitere palliative Maßnahmen
        Der Schmerztherapie, einer adäquaten Ernährung und weiteren supportiven
        Maßnahmen kommt ggf. in Ergänzung zu den genannten Verfahren große Bedeutung
        bei der Therapie dieser Patienten zu.

Anästhesie
Allgemeinnarkose

Nachbehandlung eines Routinefalles
3. p.o. Tag abends: Magensonde ex nach Dichtigkeitstest (Gastrografin, Methylenblau)
3. p.o. Tag: Kostaufbau
5. p.o. Tag: Entfernung der links paracolisch eingelegten Robinsondrainage
bis dahin: perioperative Antibiotikaprophylaxe mit Breitbandantibiotikum und Metronidazol.
Lovenox 40mg bis voller Mobilisierung. Hepavit 5000 im perioperativ und anschließend
monatlich.

Mögliche Komplikationen
1. Paralytischer Ileus.
2. Pneumonie
3. Perineale Wunddehiszenz
4. Wundheilungsstörungn
5. Thromboembolische Komplikationen

Dauer des Spitalsaufenthalt
7bis 10 Tage je nach Verlauf

Adjuvante Therapie
Bisher konnte nicht belegt werden, daß eine adjuvante Chemotherapie die Prognose
verbessert.

Nachsorge
Untersuchungen zur Prognoseverbesserung durch eine strukturierte Nachsorge bei
extrahepatischen Gallengangskarzinomen liegen nicht vor. Es sollte jedoch in Abständen
von ca. 6 Wochen die Durchgängigkeit der implantierten Drainagen überprüft werden.

Table: Nachsorgerichtlinien Monate
Untersuchung 6 12 18 24 36 48 60
Anamnese, körperliche
Untersuchung CEA
+ + + + + + +
Abdomen-Sonographie
+ + + + + + +
Röntgen-Thorax
  +   + +   +
Gastroskopie
  +     + +  
Spiral-CT Becken 3 Monate nach Abschluß
der tumorspezifischen
Therapie (Operation bzw.
adjuvanter Strahlen/
Chemotherapie)
Gallengangskarzinom
Definition
Screening
Risikopatienten
Symptome
Diagnostik
Operationsindikation
Chirurgisches Risiko
Operatives Verfahren
Anästhesie
Nachbehandlung
Mögliche Komplikationen
Adjuvante Therapie
Nachsorge
Onkologie
Kolonkarzinom
Rektumkarzinom
Magenkarzinom
Mammakarzinom
Analkarzinom
Bronchuskarzinom
ösophaguskarzinom
Leberkarzinom
Gallengangkarzinom
Gallenblasenkarzinom
Pankreaskarzinom
Tumormarker
Gastroenterologie
Reflux
Barrett-ösophagitis
ösophagusdivertikel
Achalasie
Hiatushernie
erosive Gastritis
Dyspepsie
akute Gastritis
chronische Gastritis
Magenblutung
Ulkus ventrikuli
Ulkus duodeni
Gallenblase
Divertikulitis
Colitis ulcerosa
Morbus Crohn
Colon irritabile (Reizdarm)
Kolonpolypen
entzündliche Darmerkrankungen
Appendizitis
Proktologie
Rektalprolaps
Analfisteln
Analpolyp
Analfissur
Periproktischer Abszess
Hämorrhoiden
Pilonidalfistel
Stuhlinkontinenz
Marisquen (Analpolyp)
Condyloma
Intussuszeption
Analthrombose
Leitsymptome
Verstopfung (Obstipation)
Blut am Stuhl
Durchfall (Diarrhöe)
Gewichtsverlust
Lymphknotenvergrößerung
Fieber
Ikterus (Gelbsucht)
Brustknoten
Schluckstörung
übelkeit und Erbrechen
Stuhlinkontinenz
Schwellung in der Leiste
Gallenkolik
Schmerzen in den Beinen
Gefäßerkrankungen-Arteriell
Allgemeine Information
Arterielle Aneurysmen
Bauchaortenaneurysma
Carotisstenose
Embolie
Der akute Gefäßverschluss
Der chronische Gefäßverschluss
Der Mesenterialinkarkt
Der diabetische Fuß
Gefäßerkrankungen-Venös
Krampfadern -
Patienteninformation
Krampfadern (Variten)
Ulcus cruris
Postthrombotisches Syndrom
Mesenterialvenenthrombose
Becken-Bein-Venenthrombose
Thrombose der Vena subclavia
und Vena cava superior
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Diabetischer Fuß
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PH-Metrie
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